KANN MAN DANN NOCH DARIN SURFEN ODER GEHT MAN UNTER – OB MAN WILL ODER NICHT ?

Chancen und Ziele unseres Coachings bei Epilepsie


Unser Coaching kann Sie dabei unterstützen :  

  • Ihre Wahrnehmung für die wesentlichen Elemente Ihres Anfallsmusters zu trainieren und damit zu schärfen

  • einen beginnenden Anfall abbrechen zu können

  • mit anfallsfördernden Situationen so umgehen zu können, dass es gar nicht mehr zu einem Anfall kommen muß

  • Ihre Methoden, Anfälle zu stoppen und zu verhüten, präzise auf Ihre Epilepsie und Ihre Lebensumstände abzustimmen

  • nicht aufzugeben, sondern dranzubleiben, wenn Sie den üblichen Hindernissen und Zweifeln auf dem Weg zu dem von Ihnen gewünschten Ziel begegnen

  • eine umfassende und vor allem gelassene Sicht auf Ihre Epilepsie zu bekommen, was nicht nur Ihnen sondern auch den Menschen um Sie herum zugute kommt

  • Ihre Anfälle auch als Chance zu nutzen, bisher ungelebte Potenziale zu verwirklichen und selbstbestimmter zu leben


Nachfolgend erfahren Sie mehr zu diesem Thema.



Um die Chancen zu verdeutlichen, die ein psychologisches Coaching bei Epilepsie bietet, müssen wir über die übliche rein medizinische Sichtweise hinausgehen.

Von der Krankheitssicht hin zu einer umfassenderen Sicht der Epilepsie

Epileptische Anfälle bezeichnen die körperlichen Erscheinungen und das Erleben bei bestimmter ungewöhnlich starker elektrischer Aktivität des Gehirns bzw. von Teilen davon.

Die körperlichen Erscheinungen erschrecken viele Menschen, daher bewerten die allermeisten sie als „krankhaft“ oder zumindest als „gestört“. Was das Erleben der Betroffenen anlangt, so hat man es dort mit solchen Bewertungen weniger leicht. Sicher erleben viele Betroffene ihre Anfälle und deren Auswirkungen als sehr leidvoll. Das wollen wir keineswegs in Abrede stellen, zumal wir diese Seite der Epilepsie nicht nur von Anderen, sondern auch aus eigener Erfahrung kennen.

Die andere Seite ist aber ebenso wichtig, nicht zuletzt, weil Betroffene auch unter der Stigmatisierung durch engstirnige Zeitgenossen zu leiden haben. Es gibt z.B. Menschen, die ihre Anfälle und deren Auswirkungen auf sie selbst in einer Weise erleben, dass es schwer fällt, das Ganze lediglich einseitig als „krankhaft“ abzutun. Bekanntestes Beispiel dürfte Dostojewski sein, der seine Anfälle vermutlich als Ekstase erlebte, jedenfalls als unvergleichliche Bereicherung seiner Erlebensmöglichkeiten, die er in seinen Werken aufs Schöpferischste umsetzte.

Nicht nur die Auswirkungen von epileptischen Anfällen auf die Betroffenen selbst, sondern auch diejenigen auf ihre soziale Umgebung sollten differenziert betrachtet werden, anstatt vorschnell in allen Fällen nur Negatives zu sehen. Es wird von Menschen berichtet, die nach epileptischen Anfällen ihr Leben grundlegend verändert haben. Sinnbild dafür dürfte Paulus von Tarsus sein, dessen schlagartiger Sinneswandel (vom Christenverfolger zum Christen und Apostel des christlichen Evangeliums) nicht zuletzt aufgrund einiger der historisch berichteten Symptome auf einen epileptischen Anfall zurückgeführt wird. Es kommt darauf an, was jemand aus seinem/ihrem persönlichen Erleben der Anfälle macht. Wir selbst kennen Betroffene, die ihre Anfälle genutzt haben, um ihre Beziehungen in einer von ihnen gewünschten Weise zu verändern. Ein Beispiel dafür finden Sie weiter unten.

Bei etlichen historischen Persönlichkeiten wird vermutet, dass sie epileptische Anfälle gehabt haben (z.B. Sokrates, Cäsar). Epileptische Anfälle werden mit herausragenden Lebensleistungen, außerordentlicher Kreativität und Erlebensintensität in Verbindung gebracht. Allerdings ist es schwierig, im Nachhinein solche Zusammenhänge zu erhärten. Das beginnt schon mit der Frage, ob wirklich epileptische Anfälle aufgetreten sind. Noch schwieriger ist die Einschätzung, ob die Kreativität des Betroffenen durch die Epilepsie gefördert wurde. Bei Dostojewski dürfte dies, wie oben bereits erwähnt, so gewesen zu sein - das ist aus seinem Werk ersichtlich. Auch bei Van Gogh könnte die unglaubliche Kraft seiner Malerei, wenn man z.B. an die Intensität seiner Farben denkt, auch Ausdruck oder Folge von Anfällen sein.

Napoleon Bonaparte hat sehr wahrscheinlich während seines enormen politischen und militärischen Wirkens epileptische Anfälle gehabt. Diese historischen Beispiele sollen hier erstmal genügen.

Offensichtlich können Epilepsien zumindest solche alles überragenden Fähigkeiten und Leistungen nicht verhindern.

Wir haben mehrere Menschen kennengelernt, die erstaunliche persönliche Entwicklungen berichten, welche sie auf ihre Anfälle zurückführen. So z.B. eine Intensivierung ihres Erlebens in einer oder sogar in allen fünf Sinnesmodalitäten (z.B. Farb- und Formwahrnehmung, Musikerleben, körperliche Empfindungsfähigkeit, Wahrnehmung von Düften und Verfeinerung des Geschmacks- und Genusserlebens). Ebenso wird von einem Zugang zu umfassenderem Denken (im Unterschied zu mittelmäßiger Engstirnigkeit) berichtet, sowie von Flow-Erlebnissen mit einer bisher nicht für möglich gehaltenen Intensität. Wohlgemerkt :  wir berichten hier von grundlegenden Veränderungen, nicht von den Erscheinungen, die nur während der Anfälle auftreten.

Der am gewöhnlichen Mittelmaß orientierte „gesunde“ Menschenverstand wird dem epileptischen Geschehen jedenfalls auf keinen Fall gerecht. Mit einer unvoreingenommenen Sichtweise epileptischer Anfälle (und einem Horizont, der über die übliche medizinische Reduktion auf „krankhaft“ oder „gestört“ hinausgeht), wird man kaum mehr ignorieren können, dass es sich bei epileptischen Anfällen schlicht um eine der intensivsten Aktivitäten unseres Denkorgans handelt, die man kennt.

Es gibt eine Menge von Indizien, dass im Zusammenhang mit epileptischen Anfällen Lernprozesse stattfinden (weiter unten gibt es einen Link hierzu). Das bedeutet, dass infolge epileptischer Anfälle neue Vernetzungen zwischen Hirnzellen gebildet werden. Vermutlich wird durch die massiven und hochfrequenten elektrischen Entladungen im Gehirn der Stoffwechsel der Neurotransmitter und Hormone so beeinflusst, dass es zu einer Neuorganisation im Nervensystem kommt. Solche „Neu-Verschaltungen“ können durchaus im Sinn des Betroffenen sein (auch wenn dies manchmal nicht auf Anhieb erkannt wird). Jedenfalls herrscht unter Wissenschaftlern weitgehende Einigkeit darüber, dass im Zusammenhang mit allen Neuorientierungen im Leben Neuverschaltungen stattfinden.

Schätzungsweise 800 000 Menschen in Deutschland haben Epilepsie

Vereinzelt treten epileptische Anfälle bei erstaunlich vielen Menschen auf. Epidemiologen schätzen, dass bei 10% der Bevölkerung eine erhöhte Bereitschaft für epileptische Anfälle besteht (Fröscher, 2004, 221). Bei 5 % kommt es tatsächlich zu mindestens einem Anfall. Bei den meisten bleibt es bei diesem sogenannten Gelegenheitsanfall. Erst dann, wenn epileptische Anfälle, und zwar unprovozierte Anfälle, chronisch auftreten, wird dies als Epilepsie bezeichnet. Betroffen davon sind schätzungsweise 1% der Bevölkerung, mithin in Deutschland 800 000 Menschen.

Kennt man wirklich die Ursachen epileptischer Anfälle?

Die Erforschung der Epilepsie hat eine sehr lange Geschichte. Epileptische Anfälle wurden bereits etliche Jahrhunderte vor Christus beschrieben. Schon im Altertum begann man mit der Entwicklung einer biologistischen Sichtweise, indem man versuchte, epileptische Anfälle ausschließlich auf rein biologische („natürliche“) Ursachen zurückzuführen.

Der Betroffene als Benutzer seines Gehirns wird bei dieser Sicht freilich ausgeklammert. Im Altertum wusste man noch nichts von der Tatsache, dass das Gehirn mit jeder Benutzung verändert wird. Der Benutzer und sein Gehirn stehen in unaufhörlicher Wechselwirkung miteinander, und zwar bis zum Tod. Wer meint, bei der Erforschung der Epilepsie den Betroffenen als Hirnbenutzer ignorieren zu können, müsste, falls er irgendwann die „letztendliche(n) Ursache(n)“ für Epilepsie gefunden zu haben glaubt, beim Sezieren toter Gehirne von Menschen mit und ohne Epilepsie (darunter auch Menschen mit Demenz, Schlaganfall, Kopfverletzungen usw.) genau angeben können, welche dieser Gehirne von Menschen mit epileptischen Anfällen stammen und welche der Gehirne von Menschen stammen, die keine epileptischen Anfälle hatten.

Klingt ziemlich verrückt. Erinnert an Frankenstein. Aber es gab nicht nur in der dunkelsten Phase des 20. Jahrhunderts eine Menge Menschen, die so dachten. Und wer weiß, wie viele Menschen heute immer noch so denken.

Man gelangt beim Zerlegen eines Gehirns etwa genauso gut an die „letztendliche(n) Ursache(n)“ für das Zustandekommen eines epileptischen Anfalls, wie man beim Zerlegen eines Fernsehers, in dem gerade „Asterix und Obelix“ läuft, an das Rezept für den Zaubertrank gelangt, den der Druide Miraculix gerade im Kessel zusammenbraut.

Heutzutage forscht man am lebenden Gehirn. Aber man macht das immer noch so, als gäbe es den Betroffenen gar nicht. Jedenfalls nicht als selbstbestimmte, denkende, Entscheidungen treffende einzigartige Persönlichkeit. Denn in den Experimenten, die veranstaltet werden, müssen die Versuchspersonen brav das machen, was der Experimentator ihnen vorgibt. Kaum anders, als in Rattenexperimenten. Kein Wunder, wenn man dabei so etwas Hirnrissiges herausbekommt wie beispielsweise, dass der Mensch keinen freien Willen habe. Man findet eben die Eier, die man versteckt hat. Als Wissenschaftler hat man’s aber auch schwer – man kann doch schließlich nicht an alles denken! Der Mensch mit Epilepsie ist ja auch so unwissend. Über den weiß man doch als Experte viel besser Bescheid, als er selbst über sich und seine Anfälle ;–)

Medizinisch sind heute viele organische Faktoren bekannt, in deren Folge Epilepsien auftreten können. Solche Faktoren lassen sich allerdings lediglich bei 35% bis 50% der Menschen mit Epilepsie-Diagnose nachweisen (zit. nach Schmitz, 2008 und Schmidt, 2006). Bei 50% bis 65% der Betroffenen, also der Mehrheit, findet man mit den derzeitigen Methoden nichts, was man als organische Ursache deuten könnte.

Selbst ein vorliegender organischer Befund beschreibt jedoch lediglich eine Disposition (erhöhte Bereitschaft) für epileptische Anfälle. Es gibt hier keineswegs eine simple, eindeutige Ursache-Wirkungsbeziehung nach dem Muster „Wenn es blitzt, dann donnert es auch“ (wie jeder weiß, ist selbst das nicht sicher!).

Nehmen wir zum Beispiel Hirnverletzungen. Nur etwa 5 % aller Verletzungen des Gehirns führen zu einer Epilepsie. Die Medizin kann bei Hirnverletzungen weder vorhersagen, ob es überhaupt zu epileptischen Anfällen und der Entwicklung einer Epilepsie kommen wird, noch kann sie – wenn eine Epilepsie diagnostiziert wurde - das Auftreten irgendeines einzelnen unprovozierten Anfalls vorhersagen, erklären oder verhindern.

Diese Unmöglichkeit, unprovozierte epileptische Anfälle medizinisch vorherzusagen, ist typisch für Epilepsien. Übrigens :  das Merkmal „unprovoziert“ gehört mit zu den Kriterien für eine Epilepsie-Diagnose.

Betroffene sind bei einem sich anbahnenden Anfall völlig auf sich selbst gestellt

Hier kommen wir zu einem für Betroffene wesentlichen Punkt :  Denn die Unmöglichkeit epileptische Anfälle medizinisch vorherzusagen bedeutet für die Betroffenen bei einem sich anbahnenden Anfall, dass sie genau an dem Punkt, der sie am brennendsten interessiert, nämlich der Verhütung dieses Anfalls, völlig allein gelassen und auf sich selbst gestellt sind. Anfälle können bekanntlich auch unter medikamentöser Behandlung auftreten, außerdem auch, nachdem die Behandlung nach längerer Anfallsfreiheit abgesetzt wurde.

Wer würde es sich hier nicht wünschen, über Möglichkeiten der Anfallsverhütung zu verfügen, die es erlauben, die Anfälle erstens besser vorherzusehen und zweitens diese eventuell sogar abwehren, abbrechen oder abschwächen zu können – bis dahin, z.B. Grand-Mal-Anfälle ganz verhüten zu können. Und sogar noch in einem eskalierenden Anfall etwas zur Hand zu haben, das kraftvoll genug wirkt, um sich aus dem alles in sich hineinziehenden Sog des epileptischen Geschehens zu befreien.


Acryl<b> : </b>Der Sog

Gabriele Hänsch : „Der Sog“, 2010 Acryl 80 x 60 cm


Der Angriffspunkt für eine psychologisch fundierte Anfallsverhütung

Genau da, wo medizinische Maßnahmen nichts nützen, setzen psychologisch fundierte, von den Betroffenen selbst anwendbare Anfallsverhütungsmaßnahmen an. Warum machen diese überhaupt Sinn? Das haben wir auf unserer Seite „Epileptische Anfallsmuster werden gelernt“ umfassend erörtert. Hier, an dieser Stelle, halten wir es für angebracht, zunächst auf bestimmte Meinungen und Vorurteile zum Thema „Epilepsie und Psychologie“ kurz einzugehen.

Selbstheilung ist keineswegs nur eine körperliche, sondern immer auch eine psychische Angelegenheit – das gilt auch für die Epilepsie

An einer Erkenntnis kommt niemand vorbei, auch nicht die Medizin :  

Ohne Selbstheilungskräfte gibt es keine medizinische Heilung, selbst wenn andere Menschen und Technik mithelfen. Im Klartext heißt das :  Jegliche Heilung ist Selbstheilung.

Wie kommt diese zustande? In diesem Zusammenhang beschäftigt die Menschen seit ewigen Zeiten die Frage, wie Körper und Seele zusammenhängen (Stichwort „Leib-Seele-Problem“). Dass ein gesunder Körper mit einem gesunden Geist zu tun hat, wussten schon die alten Römer. Irgendwie scheinen also Geist und Seele (Psyche) bei Heilungsprozessen nicht ganz unwichtig zu sein.

Aus den Zeiten, in denen man die Welt und den Menschen noch wie eine Maschine mechanisch erklärte, hat allerdings noch die Auffassung überlebt, dass körperliche Probleme und Krankheiten selbstverständlich auch nur durch körperliche Maßnahmen erfolgreich behandelt werden könnten.

Dem widersprechend gibt es seit langem eine ganze Flut von gut dokumentierten Beispielen dafür, dass auch bei körperlichen Störungen durchaus psychologisch-psychotherapeutische Methoden heilsame Wirkungen haben können. Dies gilt sogar für lebensbedrohliche Krankheiten wie Krebs. Es gibt Krebskliniken, in denen Patienten, selbst solche, die von der Schulmedizin aufgegeben wurden, ergänzend oder ersatzweise mit alternativen Behandlungsmethoden behandelt werden. Ein Beispiel dafür sind die medizinischen Zentren, die mit der Methode von Carl Simonton arbeiten. Wissenschaftlich gut abgesicherte Studien zeigen, dass solche psychologisch ansetzenden Methoden bei einem beachtlichen Teil der Patienten Verbesserungen bis hin zu einem vollen Heilerfolg bewirken. Eine Voraussetzung für den Erfolg ist allerdings die Bereitschaft der Patienten, sich mit ihrem Inneren (z.B. ihrem Denken) zu befassen und aus ihren Erkenntnissen heraus die eine oder andere Veränderung in ihrem Leben zu initiieren. Unter Stichworten wie „Psychoimmunologie“, „Salutogenese“, „Resilienzforschung“ und „Empowerment“ finden Interessierte vieles zu diesem Thema.

Selbstheilungsprozesse finden zweifellos auch unter der medikamentösen Behandlung der Epilepsien statt. Denn, wenn die Medikamente nach längerer Anfallsfreiheit abgesetzt werden, dann bleibt rund die Hälfte der Betroffenen auch danach weiterhin anfallsfrei. Wenn wir mit psychologischen Methoden durch Umlernprozesse die Häufigkeit und Schwere von Anfällen wie auch das Anfallsrisiko verringern, setzen wir ebenfalls einen Selbstheilungsprozess in Gang.

„Echte“ epileptische Anfälle und psychogene Anfälle

Bei der Behandlung von Epilepsien haben wir es mit einer Verwirrung stiftenden zusätzlichen Besonderheit in der Diagnostik zu tun. Anders als z.B. bei einem Beinbruch, Gallensteinen oder einer Linksherzinsuffizienz, die eindeutig mit körperlichen Befunden belegbar sind, kann eine Epilepsiediagnose bis heute längst nicht so klar gestellt werden. Abgesehen davon, dass körperliche Befunde für die Epilepsie oft genug fehlen, wird auch noch zwischen „echten“ epileptischen Anfällen und „nicht-epileptischen“ Anfällen unterschieden, was durchaus auch für Fachleute schwierig ist. Zu den nicht-epileptischen Anfällen rechnet man z.B. die sog. dissoziativen Anfälle („psychogene nichtepileptische Anfälle“). Darunter werden Anfälle verstanden, die durch psychische Faktoren verursacht werden und die z.B. keine epilepsietypischen Krampfpotenziale im EEG aufweisen.

Bei psychogenen Anfällen machen Antiepileptika begreiflicherweise keinen Sinn. Allerdings darf man aus einem Misserfolg in der Behandlung mit Antiepileptika keineswegs pauschal schlussfolgern, dass es sich dann um einen Patienten mit „psychogenen Anfällen“ handelt. Untersuchungsergebnisse zeigen, dass mit Antiepileptika nur 50% bis 60% aller Menschen mit einer Epilepsiediagnose anfallsfrei werden.

Ebenso darf man aus der Wirksamkeit psychologischer Behandlung oder Psychotherapie nicht den „Kurzschluss“ ziehen (wozu manche tendieren), dass die Anfälle psychogener Natur waren.

Wir ziehen es entschieden vor, sich nicht allzu sehr an die Unterscheidung „psychisch verursacht“ („seelisch“) oder „somatisch verursacht“ („körperlich“) anzuklammern. Erst einmal ist die Grenzziehung zwischen beidem grundsätzlich alles andere als klar. Zweitens steht oft genug die Bezeichnung „psychosomatisch“ bzw. „psychisch bedingt“ für ein unausgesprochenes „in Wirklichkeit fehlt dem doch gar nichts“. Die damit etikettierten Personen werden auf diese Weise abgewertet, oder sie fühlen sich zumindest in irgendeiner Form diffamiert. Und :  Das Haarespalten zieht potenziell sehr viel Energie von der eigentlichen Zielsetzung ab, nämlich mit den Betroffenen zusammen eine gewünschte Lösung zu erarbeiten. Weiter unten werden wir noch einmal auf diese meist unfruchtbaren Etikettierungsk(r)ämpfe zurückkommen.

Die Verwirrung, was bei „echten“ epileptischen und was bei „psychogenen“ Anfällen hilft, lässt sich zumindest im Hinblick auf die psychologische Anfallsverhütung auflösen, denn :  

Psychologische Wege der Anfallsverhütung sind wirkungsvoll bei „echten“ epileptischen Anfällen unterschiedlichster Art (also auch bei solchen mit medizinisch nachgewiesenem epileptischem Hintergrund) und auch bei den sogenannten psychogenen (nicht-epileptischen) Anfällen

Die Trennung zwischen „echten“ epileptischen und „psychogenen“ Anfällen ist also für die psychologische Arbeit weniger wichtig, auch wenn es einzelne Unterschiede zu beachten gibt. Dies auch angesichts der öfters von Medizinern beschriebenen Beobachtung, dass bei manchen Menschen beide Anfallsformen parallel zu finden sind. Gerade in der medizinischen Fachliteratur findet man eine große Zahl von Hinweisen dafür, dass außer einer körperlichen Disposition (falls diese festgestellt wurde) noch weitere Faktoren entscheidend dafür sind, damit ein konkreter Anfall stattfindet.

Hierbei handelt es sich um bestimmte, individuell sehr unterschiedliche Bedingungen, wie z.B. plötzlich auftretende oder auch schon länger andauernde Befindlichkeiten, eventuell auch in Kombination mit bestimmten Situationen oder Tätigkeiten. Das können sein :  körperliche Zustände wie Müdigkeit, Angespanntheit aber auch Entspannung, Abschweifen und Tagträumen, alle Formen von Erregung („Disstress“ / „Eustress“) die verschiedensten Situationen, auch im Umgang mit anderen Menschen – überhaupt  :  Wahrnehmungen, Denkprozesse, Gefühlszustände, Stimmungen, Handlungen aller Art. Diese Bedingungen sind bei jedem Menschen anders und auch typisch für den jeweiligen Menschen und das kann man auch im Einzelnen herausfinden.

Und damit sind wir mitten drin in der Psychologie

Eminent wichtig ist hier, dass der jeweilige Mensch sehr differenziert betrachtet wird, dass seiner Einzigartigkeit und Vielschichtigkeit mit maßgeschneiderten Methoden Rechnung getragen werden muß. Allgemeine Erklärungen wie „die Anfälle bei Ihnen sind stressbedingt“ oder Ratschläge wie „Vermeiden Sie Aufregungen“ oder „Achten Sie auf geregelten Schlaf“ mögen gutgemeint sein, signalisieren aber eher die Hilflosigkeit des Helfers als dass sie nützen. Diese Tipps werden nicht befolgt, weil sie den Betroffenen in ihrer Individualität nicht gerecht werden und weil viele nicht wissen, wie sie einen so allgemeinen Rat wie z.B. „vermeiden Sie Stress“ praktisch umsetzen können. Und oft genug werden Ratschläge lediglich als Schläge gegen das Selbstwertgefühl erlebt (Rat-„Schläge“) – mithin als überflüssiger zusätzlicher Stress.

Es geht nicht um formelhafte Begriffe (z.B. „Überlastung“) oder Standardtipps („Entspannen Sie sich mal öfters zwischendurch“), sondern es geht um die präzise Herausarbeitung der Inhalte des persönlichen Erlebens und Verhaltens und wie gewünschte Alternativen dazu verwirklicht werden können. Dafür sind jedoch die Erfahrungen und das individuelle Gespür der Betroffenen zentral wichtig. Es wird sich deshalb immer hinderlich oder sogar schädlich auswirken, wenn der Helfer dem Betroffenen mit einer Haltung entgegentritt, die signalisiert „Ich weiß besser als du über dich und deine Epilepsie Bescheid und ich bin auch derjenige, der für dich die Lösung weiß…“.

Unsere Aufgabe als Berater/Coaches sehen wir darin, für bestmögliche Bedingungen zu sorgen, damit die gewünschten Ziele erreicht werden können, persönliche Ansatzpunkte mit optimaler Wirkung gefunden werden und niemand wegen vermeidbarer bzw. lösbarer Schwierigkeiten auf seinem Weg stecken bleibt und am Ende sogar aufgibt. Diese Gefahr droht auch dann, wenn eine schnelle erste Lösung nicht gleich den erhofften Erfolg bringt.

Sind epileptische Anfälle unabhängig von äußeren oder inneren Bedingungen?

Es gibt direkte und indirekte psychologische Einflussmöglichkeiten. Man kann Anfälle im Stadium ihres Beginnens direkt stoppen. Zusätzlich kann man Anfällen bereits von vorneherein vorbeugen. Konkret geht es dabei darum, mit individuellen Risikofaktoren im Vorfeld der Anfälle kompetent umgehen zu lernen, so dass es gar nicht erst zum Anfall kommen muß. Die Anfallsverhütung mit psychologischen Methoden stößt allerdings noch auf andere Vorurteile als die oben beschriebenen.

Ein verbreitetes Hemmnis ist beispielsweise, dass immer noch hartnäckig geglaubt wird, epileptische Anfälle seien weitgehend unvorhersagbar. Rein medizinisch (bzw. organisch) gesehen ist das sicher richtig. Und wie oben erwähnt, gehört das Merkmal „unprovoziert“ (d.h. spontan ohne unmittelbar erkennbare Auslösung) zu den Kriterien für eine Epilepsie-Diagnose.

Aber :  Wenn man sich länger und intensiver mit Menschen befasst, die epileptische Anfälle haben, führen die Beobachtungen, die man dabei macht, so gut wie immer zu der Erkenntnis, dass sich Schritt für Schritt mit genügend scharfer Wahrnehmung, Instinkt und Beharrlichkeit systematische Zusammenhänge auffinden lassen. Manches in diesem Puzzle kann durchaus den Reiz einer Denksportaufgabe oder eines Bilderrätsels bekommen. Hinzu kommt, dass auch die zeitlichen Zusammenhänge unterschiedlich eng sein können. Jedoch trotz solcher Herausforderungen können die Betroffenen unserer Erfahrung nach ihr persönliches Muster weitgehend selbst zwischen den Sitzungen herausfinden. Und dieses Wissen ist eine wichtige Basis für eine funktionierende Anfallsverhütung.

Auch hier kommt man übrigens mit der oben bereits erwähnten einfachen Ursache-Wirkungs-Logik im Sinne eines linearen, monokausalen „wenn X dann Y“ kaum weiter. Denn die menschliche Persönlichkeit ist in ihrer Freiheit und Eigengesetzlichkeit unberechenbar! Daher stößt man (nicht nur bei dieser Arbeit) ständig auf eigenartige, dem „gesunden“ Menschenverstand scheinbar widersprechende Merkwürdigkeiten, die erst bei näherem Hinsehen verstehbar werden. Hierzu kurz ein einziges Beispiel aus unserer Praxis.

Ein Beispiel :  der alltägliche kleine Ärger als Anfalls-Auslöser und welche (positiven) Veränderungen durch diese Entdeckung möglich wurden

Bei einer Klientin von uns (Freiberuflerin, verheiratet, mit zwei Kindern) stellte sich erst in der Zusammenarbeit mit uns heraus, dass ihre fokalen Anfälle keineswegs, wie sie es bis dahin erlebt hatte, aus heiterem Himmel auftraten. Sie entdeckte erst nach und nach, dass sie in irgendeiner Weise mit Ärger im Zusammenhang standen.

Man könnte sich hier fragen, warum war es ihr nicht vorher schon aufgefallen, dass Ärger ein Anlass für ihre Anfälle war? Der Grund dafür war, dass sie erst allmählich entdeckte, dass es eben gerade nicht ihre Wutausbrüche waren, die sie von Zeit zu Zeit hatte, also der „große“, körperlich stark erregende und gut wahrnehmbare Ärger. Stattdessen war es ausgerechnet der von der Klientin so bezeichnete alltägliche „kleine Ärger“, den sie bis zum Beginn unserer Arbeit entweder nur am Rand oder gar nicht bemerkt hatte, der bei ihr anfallsauslösend wirkte.

Ein nächster wichtiger Arbeitsschritt war dann, genau diese Art von „Miniatur-Ärger“ und seine Hintergründe zukünftig besser bei sich wahrzunehmen. Erst damit war der Weg offen für einen besseren Umgang mit den Ärgeranlässen und vor allem auch mit sich selbst. Gleichzeitig schärfte sich ihre Wahrnehmung für erste Anzeichen eines beginnenden Anfalls (Auren). Dadurch war es ihr möglich, mit uns die für sie passenden Einflussmöglichkeiten bei beginnenden Anfällen zu entwickeln.

Interessanterweise erhielten dadurch ihre bisher von ihr immer nur gefürchteten Anfälle auf einmal eine für sie völlig neue Bedeutung. Von da an betrachtete sie jede beginnende Aura als wertvollen Hinweis darauf, dass sie gerade etwas Wichtiges bei sich wieder einmal übersehen hatte. In der weiteren Arbeit ging es für sie darum, ihre Position verschiedenen Menschen gegenüber und ihre Arbeitsgewohnheiten neu zu definieren. So befreite sie sich von unnötigen Belastungen, indem sie z.B. systematisch Aufgaben delegierte, nicht zuletzt auch innerhalb ihrer Familie.

Ein zentraler Punkt bei dieser Arbeit ist, dass der Antwort darauf, was und warum etwas bei einem Menschen anfallsfördernd und -auslösend wirkt, grundsätzlich nur dieser selbst auf die Spur kommen kann, mit oder ohne Unterstützung durch andere. So war das auch bei unserer Klientin mit dem „kleinen Ärger“.

Eine solche Detektivarbeit erfordert Spürsinn und Kombinationsfähigkeiten. Bei unserem Beispiel musste herausgefunden werden, welche Bedeutung der „kleine Ärger“ und die ihn auslösenden Ereignisse für genau diese Klientin haben und in welchen Sinnzusammenhang sie das alles in ihrem Leben einordnet. Für sie, ihr Erleben und ihre Handlungsentscheidungen ist es einzig und allein wichtig, was sie denkt, nicht, was andere denken, selbst wenn es sich um anerkannte Autoritäten handelt. Im weitesten Sinn geht es hier um die Wirklichkeitskonstruktion (Weltbild, Selbstbild, Menschenbild, Wirklichkeitserleben, persönliche Kausalschlüsse u.v.m.) von uns Menschen.

Etwas in unserem Inneren wacht über unser Wohlergehen

Wir haben dieses Beispiel auch gewählt, um noch etwas anderes zu verdeutlichen. Unser Körper spiegelt uns in seiner eigenen Sprache, wie wir mit uns und damit auch mit ihm umgehen.

Eine Erfahrungstatsache bestätigt sich bei unserer Arbeit mit Klienten und Klientinnen immer wieder aufs Neue :  Der Körper macht sehr getreu das, was wir uns und damit ihm (mehr oder weniger ständig) einreden, auch wenn uns das nur selten bewusst ist. Wenn wir uns beispielsweise ständig unter Leistungs- und Zeitdruck setzen bzw. setzen lassen und uns einreden „Ich stehe unter Druck, weil….“, dann fühlen wir uns auch unter Druck (und nennen das dann Stress). Und was passiert daraufhin früher oder später? Unser Blutdruck erhöht sich –  zunächst vielleicht nur situativ. Bei chronischem Stress allerdings ist das Risiko hoch, dass es zu einer gefährlichen essentiellen Hypertonie kommt. Hypertonie gilt inzwischen als Volkskrankheit und Todesursache Nummer Eins in Deutschland.

Lernen wir solche Körpersignale zu verstehen, dann können wir sie als wertvolle Rückmeldung nutzen. Es ist dann so, als ob wir einen Wächter an unserer Seite hätten, der intelligent und unbestechlich über unser Wohlergehen wacht und dessen Beobachtung auch nicht das Geringste entgeht.

Wenn bei uns regelmäßig bestimmte Bedürfnisse und Interessen, die für unser körperliches und psychisches Wohlbefinden wichtig sind, auf der Strecke bleiben, weil wir sie z.B. nicht wahrnehmen, dann bekommen wir früher oder später die Quittung. Das obige Beispiel mit der Hypertonie zeigt :  Wenn wir unsere persönlichen Bedürfnisse und Interessen ständig übergehen, sie den Interessen anderer unterordnen, dann bezahlen wir das früher oder später mit unserem Leben (Verlust an Lebensqualität, Krankheit, früherer Tod).

Unser Körper ist (genauso wie auch wir selbst) äußerst kreativ, wie er uns das rückmeldet, was wir mit uns selbst und damit auch mit ihm so alles anstellen. Die Liste seiner Ausdrucksmittel ist lang und reicht von A wie Allergie über E wie Epilepsie bis Z wie Zwölffingerdarmgeschwür. Wenn wir Menschen (oft viel zu spät) endlich verstehen, was wir uns angetan haben, dann ist es höchste Zeit, etwas zu verändern. Das Ziel ist, diesen vernachlässigten Bedürfnissen endlich zu ihrem Recht zu verhelfen. Früh genug erkannt, ersparen wir uns Medikamente mit schweren Nebenwirkungen, den Chirurgen, Invalidität und was es sonst noch so an Angstvorstellungen gibt.

Es ist hier letztlich völlig gleichgültig, ob unser Organismus, um die längst fällige Veränderung anzustoßen, den Weg über die Psyche oder über den Körper wählt. Wir vermuten, dass dann der Körper gewählt wird, wenn z.B. ein Mensch sich mehr oder weniger auf seine biologische Seite reduziert und alles, was mit Psychischem („Psycho“) zu tun hat, für sentimentalen Quatsch hält. Aber kein Mensch kommt um das Denken und Fühlen herum und damit nimmt jeder zwangsläufig ständig Einfluss auf seinen Körper und seine Gesundheit. Und zwar egal, ob er es glaubt und bemerkt oder auch nicht.

Aus all diesen Gründen halten wir die ewigen Diskussionen für irrelevant, ob ein Körperproblem als eine rein körperliche Erscheinung, als etwas Psychosomatisches, Somatopsychisches oder sonstwas definiert wird (exotischere Varianten der Ursachendefinition sind „negatives Karma“, Verstöße gegen die einzig richtige Ordnung der Familie oder die Besessenheit von Dämonen). Dieses Erklärungsgerangel trägt auch zur Problemlösung praktisch nichts bei. Stattdessen ziehen wir es vor, sich auf den jeweiligen Menschen, um den es geht, zu konzentrieren und präzise herauszufinden, was bei diesem einen Menschen wirkt, damit er/sie ein von ihm/ihr gewünschtes Ziel erreichen kann.

Unser Anliegen ist ein selbstbestimmter Umgang mit der eigenen Epilepsie als Teil eines selbstbestimmten Lebens

Psychologische Beratung oder Coaching dient dem Zweck, Menschen dabei zu unterstützen, aus eigener Kraft für ihr Gesundsein und Wohlergehen Sorge zu tragen.

In der Medizin geht es meist nur darum :  >„Was machen wir mit der Epilepsie, wie können wir sie in den Griff kriegen, beseitigen, am besten gleich rausschneiden…“. Es gibt allenfalls ein Verständnis von körperlichen Wirkmechanismen. Der individuelle Lebenszusammenhang ist kein Thema bzw. bestenfalls werden einige allgemeine Ratschläge gegeben. Indem Menschen mit Epilepsie auf ihre Biologie reduziert werden, suggeriert man ihnen, dass sie hilfsbedürftig sind und nur wenig selbst ausrichten können. Damit bekommt man einen abhängigen Medizinkonsumenten. Man könnte hier fast auf die Idee kommen, dass das bei jedem Menschen vorhandene Potenzial, auf die eigene Gesundheit aktiv und gezielt Einfluss zu nehmen, irgendwie nicht erwünscht ist und damit auch das, was uns Menschen auszeichnet :   unsere Selbstbestimmtheit und Erkenntnisfähigkeit.

Wer gewillt ist, die eigene Selbstbestimmtheit auch auf den Umgang mit seiner Epilepsie auszuweiten, ist vielleicht auch gewillt, das eigene Denken über die Epilepsie auszuweiten.

In unserem erweiterten, den ganzen Menschen respektierenden Arbeitsansatz ist der selbstbestimmte Umgang mit der eigenen Epilepsie zentral. Wir sehen die Epilepsie nicht nur als etwas Unerwünschtes, zu „Kontrollierendes“, das „wegzumachen“ ist. Sondern wir verstehen sie auch als Quelle lebenswichtiger Erkenntnisse, als grundsätzlich wertvolles Körpersignal. Erst wenn wir dieses Signal entschlüsselt haben, kann es auch genutzt werden. Damit erschließen uns die Anfälle persönliche Potenziale und neue Lebenserfahrungen.

Unser psychologischer Ansatz hat mindestens drei Vorteile gegenüber dem üblichen rein medizinischen Vorgehen :  

  1. Anfallsverhütung direkt in der Anfallssituation (wo einen die Medizin bisher im Stich lässt)


  2. Anfallsvorbeugung im Vorfeld (von den unmittelbaren Auslösern bis hin zu anfallsbegünstigenden Lebensbedingungen)


  3. Nutzung der Epilepsie als Chance zur Verwirklichung verschiedenster persönlicher Potenziale und verschiedenste wünschenswerter Änderungen im eigenen Leben und damit zur Erhöhung der Lebensqualität


Wir belassen es hier bei dieser kurzen Aufzählung. Weitere Vorteile finden Sie auf unserer Seite 20 Gründe, mehr für sich zu tun, als nur Medikamente einzunehmen.

In diesen Zusammenhang passt auch, dass manche Betroffene nur bestimmte Teile ihrer Anfälle verhüten wollen, z.B. Grand Mals, Absencen oder eine partielle Erblindung. Ihre Auren z.B. möchten diese Betroffenen jedoch durchaus behalten. Sie befürchten, wenn ihre häufigen „kleinen Anfälle“ ausbleiben, dann könnten sie irgendwann umso eher von einem massiven großen Anfall überfallen werden. Es ist so, als wollten sie den Kontakt zu ihrer Epilepsie und deren Signalfunktion aufrecht erhalten.

Manche nehmen ihre Auren geradezu als Hinweisschild in dem Sinn „Was habe ich wieder mal übersehen“. Gerade bei dem engen Zusammenhang zwischen Epilepsie und Stress können diese eine entscheidende Hilfe sein, um ernste Folgen von Stressbelastung bis hin zu tödlichen Herz-Kreislauferkrankungen zu vermeiden.

Zum Schluss :  Das Wesentliche in Kürze

Wenn Sie lernen wollen, Ihre Anfälle in eigener Regie zu verhüten, dann ist das Erste, worin Sie ein Coaching unterstützen kann, die Schärfung Ihrer Wahrnehmung. Was haben Sie bisher bei sich übersehen und/oder für nicht wichtig gehalten? Wenn Sie die Zusammenhänge entdecken, die es bei Ihnen zwischen alltäglichen Ereignissen und den Anfällen gibt und die Systematik in dem Ganzen erkennen, dann werden Sie das untrüglich an einem Aha-Erlebnis bemerken.

Wir können mit Ihnen eine Fülle von Einflussmöglichkeiten sondieren, sowie Methoden dafür, wie Sie das von Ihnen Gewünschte (die Anfallsverhütung und ggf. Schritte zur Erhöhung Ihrer Lebensqualität) praktisch verwirklichen können. Unser Coaching unterstützt Sie bei der Auswahl und Erprobung für Sie geeigneter Möglichkeiten.

Aufgrund unserer Erfahrungen sind wir davon überzeugt, dass die Fähigkeiten, das Gewünschte zu realisieren, weit häufiger vorhanden sind als Viele das glauben. Dies nur zu wissen reicht allerdings nicht aus. Sie können Ihr Potenzial erst dann nutzen, wenn Sie es mit Ihren Sinnen für sich greifbar machen. Wege dahin gibt es viele. Unsere Arbeit als Psychologen ist es, Ihnen hier die für Sie geeigneten Angebote zu machen, die Sie dabei unterstützen, die zu Ihnen passenden Lösungen zu finden und zu verwirklichen. Nur diese werden Ihrer eigenen Lebenswirklichkeit gerecht.

Weiteres über unser psychologisches Beratungs- und Coaching-Angebot bei Epilepsie erfahren Sie auf unseren Seiten „Unsere Arbeitsweise“ und „Unser Angebot“.

Diplom-Psychologen G. Hänsch und W. Feil GbR Herzogstrasse 46 80803  
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